Das Aufstellen einer realistischen und effektiven Inszenierung für eine Übung mit gefährlichen Stoffen kann eine Herausforderung sein. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit einer ABC-Einsatz-Inszenierung eine zielgerichtete und lehrreiche Übung durchführen.
Ein gutes Training fordert Körper und Geist heraus
Bei einer realistischen Inszenierung werden die Sinne angeregt, und der Körper erlebt die Situation als "real", auch wenn der Kopf weiß, dass es sich um eine Übung handelt. Dadurch entstehen Stressreaktionen, bei denen Adrenalin und Endorphine freigesetzt werden. Wenn wir auf diese Weise inszenieren, nähern wir uns dem Gefühl eines echten Vorfalls. So bereiten wir Einsatzkräfte optimal auf den Moment vor, in dem es wirklich darauf ankommt.
Aber wie macht man das, realistisch inszenieren? Die meisten Menschen denken sofort an das, was sichtbar ist. Realistische Flammen zum Beispiel. Das ist sicherlich wichtig — aber damit kommt man nicht weit. Das gesamte Bild muss stimmen, damit der Kopf es glaubt.
Sorge für eine glaubwürdige Geschichte, kein übertriebenes Szenario. Reize so viele Sinne wie möglich. Denke also nicht nur an Bilder, sondern auch an Geräusche und — wenn möglich — Gerüche. Baue eine Möglichkeit zur Eskalation ein: Das erzeugt ein Gefühl von Zeitdruck. Wähle einen realistischen Ort — also lieber nicht das Übungsgelände hinter der Kaserne.
Achte auf Details in der Umgebung: Keine sichtbaren Übungsmaterialien, Kabel ordentlich verstaut, keine Personen, die nicht dort sein sollten, keine Feuerwehrfahrzeuge im Blickfeld. Verwende die Hilfsmittel, wie sie auch in der Realität verwendet werden: Lass den Pieper wirklich ertönen, arbeite mit Notizblockregeln und sorge für eine klare, eindeutige Meldung vom Einsatzleitwagen.
Wenn du auf solche Details achtest, wird deine Übung erst richtig realistisch.
Hilfsmittel
Es gibt zahlreiche Inszenierungsmittel zu kaufen, aber das allerwichtigste ist immer noch deine eigene Erfindungsgabe. Unterschätze das Erstellen eines effektiven Szenarios nicht: Es muss nicht groß oder spektakulär sein, aber es sollte gut durchdacht sein. Sorge für einen klaren Plan, der mit den Lern- und Ausbildungszielen übereinstimmt. Danach liegt es an dir, etwas Schönes daraus zu machen.
Du musst kein Chemiker sein, um eine überzeugende Inszenierung zu erstellen. Mit alltäglichen Haushaltsmitteln kannst du schon viel erreichen. Denke zum Beispiel an Backpulver und Essig — einfach aus dem Supermarkt. Mische sie und du erhältst einen sprudelnden CO₂-Effekt. Füge etwas Farbe hinzu und du hast eine glaubwürdige "Leckage". Mit Trockeneis kannst du dies in größerem Maßstab tun, mit dicker weißer Dampfwolke, die schwerer als Luft ist — perfekt für Visualisierungen von verschmutzter Luft oder einem Nebel aus Chemikalien.
Achtung: Eine Übungsumgebung muss immer sicher sein. Du musst die Kontrolle darüber behalten, was passiert. Kann es außer Kontrolle geraten? Dann ist es keine sichere Übung. Analysiere also immer die Risiken, insbesondere wenn du mit chemischen Reaktionen arbeitest.
Und wie funktioniert das bei ABC-Einsatz-Übungen?
ABC-Einsatz-Übungen sind oft eher statisch. Die Gefahr besteht darin, dass die Teilnehmer stehen bleiben und auf die Verfahren warten. Auch wenn das manchmal zur Realität gehört, sind es genau diese Momente, in denen das "Spiel" unterbrochen wird und die Leute sich wieder bewusst werden, dass es 'nur eine Übung' ist. Adrenalin weg, Endorphine weg, Fokus weg, Realismus weg. Und damit auch eine geringere Lerneffektivität.
Um das zu vermeiden, ist es klug, deine Inszenierung so aufzubauen, dass die Menschen immer etwas zu tun haben. Lasse zum Beispiel schnell eine Person aus dem kontaminierten Bereich holen — dann hat das zweite Team sofort Arbeit. Aber du kannst die Leute auch fesseln, ohne dass sie sofort in Aktion kommen. Sorge dafür, dass die Inszenierung von der Aufstellinie aus sichtbar ist und überzeugend aussieht. Ein Fass, aus dem Wasser tropft, ist das eine — aber ein Fass, aus dem eine schaumige, schmutzige Substanz sprudelt, fesselt die Aufmerksamkeit des gesamten Teams. Und es verleiht der Situation sofort eine viel größere Dringlichkeit.
Stoff bekannt?
Bei einer ABC-Einsatz-Übung ist eine der ersten Erkundungsfragen oft: "Welcher Stoff ist beteiligt?" Manchmal wird dies im Verlauf der Übung klar, manchmal bleibt es unbekannt — und das macht einen grundlegenden Unterschied in der Übung.
Um diese Erkundungsfrage beantworten zu können, stehen hilfreiche Hilfsmittel zur Verfügung:
Übungsset ABC-Einsatz
Dieses komplette ABC-Einsatz-Übungssatz enthält unter anderem Farbstoffe, farbige Rauchpatronen und Duftstoffe. Damit machst du eine Inszenierung dynamisch, realistisch und visuell ansprechend. Weiterhin enthält das Set magnetische Tafeln für Transportmittel und Großverpackungen. So ist zum Beispiel ein magnetisches Kemler-Schild enthalten, das für Lkw und Kleintransporter geeignet ist. Mit austauschbaren Ziffern kannst du schnell die GEVI- und UN-Nummern zusammenstellen, die für das Übungsteam erkennbar sind.
Auch GHS- und ADR-Etiketten sowie das NFPA-Gefahrensymbol sind enthalten. Alle magnetischen Elemente lassen sich einfach auf Metalloberflächen anbringen, sodass du schnell und flexibel in deiner Szenario-Gestaltung wechseln kannst.
Besonders praktisch: Alle Teile aus diesem Set sind auch einzeln erhältlich. So kannst du dir dein eigenes Übungssatz zusammenstellen oder bei Bedarf ergänzen.
Escalation
Eine Möglichkeit zur Eskalation verleiht einer Übung Spannung und Dringlichkeit. Sie schafft eine Bedrohung, die nach Handlung verlangt: Das Ereignis muss stabilisiert werden, bevor es eskaliert. Ein Eskalationsmoment kann auch als Wendepunkt fungieren, an dem Pläne überprüft oder der Einsatz eine andere Wendung nimmt.
Manchmal beginnt ein Szenario sogar mit einer Eskalation, wie zum Beispiel einer Explosion bei der Ankunft. Eine solche unmittelbare Bedrohung versetzt das Team sofort in Alarmbereitschaft. Das Gefühl von Zeitdruck und Unsicherheit erhöht das Engagement der Teilnehmer — genau das, was du für eine realistische und lehrreiche Übung benötigst.
Für die Simulation von Eskalationen stehen verschiedene Hilfsmittel zur Verfügung, die Sicherheit mit überzeugender Wirkung kombinieren:
Explosionssimulator
Mit diesem Explosion Simulator kannst du auf sichere Weise eine Explosion nachstellen. Der Klang und der spürbare Luftdruck sorgen für ein eindrucksvolles Erlebnis. Ideal, um ein Ereignis mit einem Knall zu beginnen oder einen Wendepunkt im Szenario zu markieren, bei dem der Einsatz plötzlich geändert wird.
Sieh dir den Explosion Simulator hier.
FireWare Flanschbrand Stand-Alone oder Add-on Flanschbrand in Kombination mit dem Vesta Löschtrainer
Für die Inszenierung von Feuer durch eine Leckage ist diese Kombination besonders geeignet. Der Flanschbrand (Flange Fire) simuliert eine Leckage in einer (Gas-) Leitung, die in Brand geraten ist. Dies kann eine großartige Eskalation eines Szenarios darstellen. In Kombination mit dem Vesta Löschtrainer kannst du realistisch das richtige Einsetzen von Löschmitteln unter Zeitdruck und mit einem klar sichtbaren Ergebnis trainieren.
Sieh dir den Flanschbrand Stand-Alone an. Oder sieh dir den Vesta Löschtrainer in Kombination mit dem Add-on Flanschbrand
Verdampfung simulieren mit leichter Rauchentwicklung


Übungsrauch ist in verschiedenen Dichten erhältlich. Die leichteste Variante ist das Rauchfluid Brandschutzübung — nicht nur geeignet für die Brandschutzübung (BHV), sondern auch ideal, um die Verdampfung eines chemischen Stoffes zu simulieren. Denk an ein Szenario, bei dem ein Leck aus einem Fass oder Tankwagen in einen Graben oder trockenen Graben zieht. Lege eine dichte Rauchschlange oder eine perforierte Rauchschlange an der gewünschten Stelle, benutze BHV-Flüssigkeit, und du bekommst einen Dampf, der überzeugend das Bild eines verdampfenden Stoffes wiedergibt.
Tip: Verdünne das BHV-Rauchfluid mit etwas demineralisiertem Wasser, damit es noch realistischer aussieht wie Dampf.
Sieh dir hier alle Rauchfluide an.
Sieh dir auch unser Service-Portal an, um die Videos zu sehen, die den Unterschied zwischen unseren Rauchfluids und Rauchmaschinen zeigen.
Geruch
Wie bereits erwähnt, regt eine realistische Inszenierung so viele Sinne wie möglich an – und der Geruch ist dabei oft ein vergessenes, aber sehr kraftvolles Element. Vergiss also nicht, auch Geruch zu deiner Übung hinzuzufügen.
Dafür gibt es zum Beispiel das FireWare Chemical Smell Spray: eine praktische Spraydose mit einem besonders unangenehmen Geruch, der sofort eine Reaktion hervorruft. Ideal, um eine chemische Bedrohung glaubwürdig darzustellen.
Aber auch hier gilt: Sei kreativ. Ein Drogenlabor mit einem typischen Anis- oder Bittermandelgeruch? Das lässt sich einfach mit etwas Sambuca oder Amaretto in einer Sprühflasche simulieren. Die Wirkung ist sofort erkennbar und ohne Gefahr.
Kurz gesagt: Überlege dir, was du hervorrufen möchtest, und sei kreativ in der Art und Weise, wie du das umsetzt. Mit Geruch erweckst du die Übung buchstäblich zum Leben.


Zum Schluss
Eine gute ABC-Einsatzübung muss nicht groß oder spektakulär sein – aber durchdacht, fesselnd und glaubwürdig. Mit einer klugen Kombination aus Inszenierungsmitteln und eigener Kreativität lassen sich Szenarien gestalten, die die Teilnehmenden wirklich erreichen. Denke von den Lernzielen aus, baue sorgfältig auf und unterschätze nie die Kraft der Details: Geruch, Geräusch, Bewegung, Bedrohung.
Am Ende geht es darum, Menschen auf Situationen vorzubereiten, in denen es wirklich ernst wird. Und je besser die Übung, desto besser wird später auch die Hilfeleistung sein.
Haben Sie Fragen oder wünschen Sie Unterstützung bei ABC-Einsatzübungen? Dann nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!











