CREATING REALISTIC TRAINING ENVIRONMENTS

Löschen: Realismus steckt im Detail

30 September 2025
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Was ist Löschen?

Um zu verstehen, was Löschen bedeutet, müssen wir uns zunächst ansehen, was Feuer eigentlich ist. Feuer entsteht, wenn alle drei Elemente des Branddreiecks vorhanden sind: Brennstoff, Sauerstoff und Temperatur. Treffen diese zusammen, entstehen Flammen.
Um ein Feuer zu löschen, muss mindestens eine Seite dieses Dreiecks entfernt werden. Meist geschieht dies durch das Abkühlen der Temperatur, zum Beispiel mit Wasser. Es kann aber auch durch das Entziehen von Sauerstoff erfolgen, etwa mit Schaum oder einer Löschdecke.

Verschiedene Brandherde erfordern unterschiedliche Löschmittel. So wird Wasser häufig bei festen Stoffen, Schaum bei Flüssigkeitsbränden und CO₂ bei elektrischen Anlagen eingesetzt. Für Ausbilder ist es wichtig, diesen Unterschied klar zu vermitteln. Denn ein Betrieblicher Ersthelfer (BHV) benötigt andere Mittel und Szenarien als ein Feuerwehrmann.

Geschichte der Kleinlöschgeräte

Die ersten Kleinlöschgeräte entstanden im 19 Jahrhundert. Oft handelte es sich um Kupfer- oder Messingzylinder, die mit Wasser oder Soda gefüllt wurden. Um 1910 erschienen die ersten tragbaren Feuerlöscher, bei denen eine chemische Reaktion Druck erzeugte und so Wasser oder Schaum nach außen trieb.
Im Laufe des 20. Jahrhunderts kamen immer mehr spezialisierte Löscher auf den Markt, wie der CO₂-Löscher für elektrische Anlagen und der Pulverlöscher für Fahrzeuge und die Industrie. Obwohl Pulver lange Zeit beliebt war, wird es aufgrund seiner korrosiven Eigenschaften und der starken Verschmutzung, die es hinterlässt, immer weniger eingesetzt.

Das Löschen ist der wichtigste Bestandteil der Brandbekämpfung. In diesem Blog schauen wir uns an, wie dieser Teil geübt werden kann, welche Entscheidungen dabei zu treffen sind und welche Materialien dafür geeignet sind.

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Unterschied zwischen Betrieblichen Ersthelfern und Feuerwehr

Bei Löschübungen ist der Unterschied zwischen einer Ersthelfer-Schulung und einer Feuerwehr-Ausbildung groß.
Deshalb gliedern wir diesen Blog in zwei Teile: zuerst den Einsatz in BHV-Schulungen und anschließend den Einsatz in Feuerwehr-Ausbildungen.

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Brandbekämpfung in Ersthelfer-Schulung

Kleinlöschgeräte bei realen Brandherden

In Schulungen für betriebliche Ersthelfer und Brandschutzhelfer geht es häufig darum, in der Anfangsphase eines Brandes sicher und schnell einzugreifen. Kleinlöschgeräte wie Schaum- oder CO₂-Löscher sind dabei der Standard. Für das Üben mit realen Brandherden eignet sich der Vesta Löschtrainer hervorragend. Dieser gasbetriebene Trainer erzeugt realistisches Feuer, das vollständig von der Ausbilderin oder dem Ausbilder kontrolliert wird. Das Training mit echten Kleinlöschgeräten kann jedoch kostspielig sein, da die Löscher nach dem Einsatz leer sind. Hier bietet das Neptune-Übungslöschsystem eine Lösung. Die wiederbefüllbaren Löscher ermöglichen es den Teilnehmenden, mehrfach zu üben, ohne ständig neue Geräte anschaffen zu müssen. Mit dem Neptune-Füllsystem werden die Übungslöscher schnell und unkompliziert mit Luft, Wasser – mit oder ohne Schaum – nachgefüllt. So entsteht eine kostengünstige und nachhaltige Trainingsmethode.

Löschen eines simulierten Brandherdes

In einem Serverraum oder in einem Krankenhaus arbeitet man nicht mit echten Löschmitteln. Dort setzt man auf simulierte Brandherde und eine simulierte Brandbekämpfung. Auf diese Weise lässt sich praktisch jeder Ort in einen Übungsplatz verwandeln.

Die Pandora’s Box V4 ist ein perfektes Hilfsmittel, um in einer BHV-Schulung (Schulung für betriebliche Ersthelfer und Brandschutzhelfer) einen solchen Brandherd zu erzeugen. Es handelt sich um eine kabellose All-in-One-Lösung, mit der sich Brandherde aus Licht, Ton und Rauch darstellen lassen – gesteuert über das eigene Smartphone oder Tablet. In Kombination mit den Apollo-Übungslöschern entsteht eine interaktive Trainingsumgebung. Die Teilnehmenden benutzen einen Löscher mit realistischem Gewicht und authentischen Geräuschen. Die Spritzdüse enthält eine starke blaue LED für die simulierte Löschstrahl-Anzeige. Gleichzeitig kann der oder die Ausbilder*in über die Pandora’s Box den Brandherd reagieren lassen: Das Feuer kann größer oder kleiner werden, Rauch oder Dampf entstehen, und schließlich kann der Brand „erlöschen“.

Diese Methode ist sauber, sicher und überall einsetzbar. Außerdem sind die Übungslöscher nach etwa zwanzig Sekunden „leer“, sodass die Teilnehmenden auch Zeitdruck erleben.

Der oder die Ausbilder*in spielt dabei eine zentrale Rolle. Er oder sie bewertet den Einsatz der Teilnehmenden und entscheidet, wie der Brandherd reagiert. Dieses Prinzip bildet den Kern der Übung: Die Trainerin oder der Trainer beurteilt, ob der Löschversuch korrekt ausgeführt wird, und kann so die Übungsdynamik gezielt anpassen.

Interaktives Löschen

Um ein vollständig autonomes Training aufzubauen, können die Apollo-LED-Übungslöscher mit der Pandora’s Box V4 verbunden werden. Wird der Löschvorgang eingeleitet, reagiert der Brandherd automatisch und erlischt nach einer gewissen Zeit. So können die Teilnehmenden eigenständig ihre Abläufe und Löschtechniken üben. Auf diese Weise lässt sich noch mehr aus dem Training herausholen.

Varianten und internationale Unterschiede

FireWare bietet ein großes Sortiment an kleinen Übungslöschgeräten, um auf jede Anforderung eingehen zu können. Die Apollo-LED-Übungslöscher sind sowohl in einer Schaum- als auch in einer CO₂-Variante erhältlich. Dasselbe gilt für die wiederbefüllbaren Neptune-Übungslöscher: Hier muss lediglich die Spritzdüse gewechselt und eine andere Füllung gewählt werden.

In den Niederlanden arbeiten wir mit Löschern, die über einen Quetschhebel verfügen, und CO₂-Löscher sind dort mit einem flachen Rohr ausgestattet. Im Ausland trifft man jedoch auch auf Schlagknopflöscher und CO₂-Löscher mit einem runden Rohr. Das bedeutet, dass es international erhebliche Unterschiede in der Ausführung kleiner Löschgeräte gibt. Das FireWare-Sortiment ist daher breit aufgestellt und auf diese Unterschiede abgestimmt. So liefern wir für den französischen Markt sogar spezielle blaue Sicherungsstifte, während der Rest der Welt in der Regel gelbe verwendet. Auf diese Weise bieten wir für jedes Land und jede Situation eine passende Lösung.

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Löschen in Feuerwehrtrainings

Simulierte Brandherde für maximale Kontrolle

Feuerwehrausbildungen sind weit mehr als nur das Löschen des Brandherdes. Verfahren, Zusammenarbeit, Einsatzleitung, Erkundung, das Erkennen von RSTV-Signalen und das Verlegen von Schlauchsystemen sind nur einige der Ausbildungsziele. Manchmal ist das Löschen so untergeordnet, dass die Übung bereits beendet wird, bevor dieser Punkt erreicht ist – in anderen Fällen ist es jedoch besonders wichtig, dass die Inszenierung rund um das Löschen stimmt.

Simulierte Brandherde in Kombination mit der Pandora’s Box 230 bieten dem Ausbilder maximale Kontrolle. Er oder sie kann den Brandherd direkt über sein Smartphone an das Handeln der Teilnehmer anpassen und so das Szenario dynamisch verlaufen lassen. Auf diese Weise können simulierte Brände eskaliert, aber auch deeskaliert und gelöscht werden.

Dynamik im Brandherd durch das Löschen

Eine realistische Übung erfordert Brandherde, die auf das Handeln der Teilnehmer reagieren. Wird Wasser auf einen Fettbrand gegeben, muss eine Stichflamme entstehen. Bei einem elektrischen Brand kann ein Kurzschluss simuliert werden, und bei zu geringer Kühlleistung muss das Feuer erneut aufflammen. Diese Dynamik erhöht den didaktischen Wert und macht die Übung lebensecht.
Seien Sie also vorbereitet: Überlegen Sie im Voraus, auf welche Situationen Sie reagieren können müssen, und stellen Sie sicher, dass Ihre Inszenierung darauf ausgelegt ist.

Dampfentwicklung beim Löschen

Wird Wasser auf einen Brandherd gegeben, wird die Energie des Brandherdes für die Verdampfung des Wassers genutzt. Dadurch bleibt bei einer guten Löschtechnik nicht genügend Temperatur übrig, um die Verbrennungsreaktion aufrechtzuerhalten. Stattdessen entsteht Dampf. Dieser verringert die Sicht und lässt Hitze durch die Kleidung dringen. Es ist nicht ohne Grund, dass die Feuerwehr nicht immer eine direkte Brandbekämpfung wählt.

Für Ihre Inszenierung bedeutet das, dass Sie beim Löschen noch einen kräftigen zusätzlichen Rauchstoß erzeugen können müssen. Sorgen Sie für eine Nebelmaschine mit ausreichender Leistungsreserve und kontrollierbarer Ausstoßmenge, zum Beispiel eine FireWare Cumulus oder Stratus. Der Brandherd kann kontinuierlich mit 50 % Leistung betrieben werden, sodass beim Löschen noch genügend Kapazität für die plötzliche Dampfentwicklung verfügbar ist.

Löschen mit Wasser

Der Vorteil eines löschbaren Szenarios besteht darin, dass die Einsatzkräfte tatsächlich an die Löschaufgabe gebunden sind. Dadurch steigt der Druck auf die verfügbare Kapazität und die Einsatzleitung, und eine Einsatzverstärkung wird schneller notwendig. Bei der Inszenierung muss jedoch berücksichtigt werden, dass Wasser eingesetzt wird. Verwenden Sie wasserfeste Flammeneffekte wie die FireSpots (Original, MK2 oder XXL). Achten Sie darauf, dass Nebelmaschinen geschützt aufgestellt sind und leiten Sie den Rauch mithilfe eines Rauchschlauchs.

Hybride Inszenierung

Eine wirkungsvolle Methode ist die hybride Inszenierung: die Kombination von gasbetriebenen und simulierten Brandherden. Ein Vesta-Löschtrainer ist dafür ideal geeignet. Im Außenbereich oder an einem Gebäude kann eine Vesta für eine realistische Wasserlöschung eingesetzt werden, während im Inneren simulierte Brandherde betrieben werden. So entsteht eine vielseitige und anspruchsvolle Übung, bei der tatsächlich mit Wasser gelöscht werden kann – auch wenn der Rest des Szenarios simuliert ist und der Wassereinsatz dort nicht erwünscht ist.

Adrenalin während der Übungen

Eine gute, realistische Übung sorgt bei den Teilnehmern für Adrenalin. Sie glauben, dass es sich um einen echten Einsatz handelt, und handeln entsprechend. Es ist nicht das erste Mal, dass dennoch ein Strahlrohr geöffnet wird – auch wenn das nicht abgesprochen war. Mit Rückschlagventilen lässt sich dies verhindern. Die Schläuche stehen dann zwar unter Druck, geben jedoch kein Wasser ab. So bleibt das Erlebnis authentisch, ohne dass durch unerwünschten Wassereinsatz Schäden entstehen.

20250929_Blog oktober blussen_Oefensets voor blustraining

Übungssets für Löschtrainings

Durch unsere jahrelange Erfahrung in der Entwicklung und im Verkauf – aber auch in der praktischen Anwendung – von Übungsmaterial wissen wir bei FireWare, was für eine realistische Inszenierung notwendig ist. Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern, haben wir verschiedene Übungssets zusammengestellt. So sind Sie sofort startklar, um Ihren Übungen eine neue Dimension zu verleihen. Nachfolgend finden Sie einige Beispiele. Eine vollständige Übersicht aller unserer Übungssets finden Sie auf unserer Website.

Fazit

Das Löschen ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Brandbekämpfung, doch die Art und Weise, wie es trainiert wird, hängt vollständig von den Ausbildungszielen und der Zielgruppe ab. Betriebliche Ersthelfer üben vor allem mit kleinen Löschmitteln und gut nachvollziehbaren Szenarien, während Feuerwehrtrainings auf den intensiven Einsatz von Wasser, dynamische Abläufe und komplexe Brandherde ausgerichtet sind. FireWare bietet für beide Zielgruppen passende Lösungen – von kompakten Sets bis hin zu umfangreichen Systemen – damit jede Übung realistisch, lehrreich und effektiv gestaltet werden kann.

Möchten Sie wissen, was für Sie am besten funktioniert? Rufen Sie uns an oder schreiben Sie uns eine E-Mail. Wir beraten Sie gerne!

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